Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen mit diesem Marktbericht erste Informationen zu der kommenden Hopfenernte 2022 zukommen lassen.

Auf die letzten 2 Corona-Jahre, als auch den Ukrainekrieg und den damit verbundenen Verwerfungen in fast allen Bereichen des täglichen Lebens, als auch der Lieferketten, möchte ich nur am Rande eingehen, sofern es direkt den Hopfenmarkt betrifft.

Rückblick :

Das offizielle Endergebnis der Abwaage der Hopfenernte 2021 stellt sich wie folgt dar und zeigt erneut, wie genau die „Hopfenschätzung“ am tatsächlichen Endergebnis lag :

Anbaugebiet

Schätzung Ernte 2021

Endabwaage

Ernte 2021

Hallertau

41.150,00 T

41.092,98 T

Tettnang

2.884,00 T

2.716,40 T

Elbe Saale

3.058,57 T

3.223,29 T

Spalt

730,00 T

807,85 T

Rheinpfalz / Bitburg

22,50 T

21,67 T

Deutschland

47.845,07 T

47.862,19 T

Bisheriger Witterungsverlauf 2022 :

Der bisherige Witterungsverlauf war von einem warmen Januar und Februar geprägt. Es folgte ein leicht unterdurchschnittlicher März sowie ein deutlich kühlerer April als in den Vorjahren.

Rückblickend auf die ersten 4 Monate des Jahres 2022 bleibt festzuhalten, dass lediglich der Monat April knapp über dem 10-jährigen Mittel, die Niederschläge betreffend, liegt.

Am 19. Mai zog ein Unwetter mit Hagel über die Hallertau und Hersbruck, mit teilweise bis zu 100% „Kopfabschläge“.

Diese Bestände sind nun vermehrt anfällig für Krankheiten wie Peronospora und echter Mehltau oder Spinnmilben und bedürfen besonderer Beobachtung.

Hopfenmarkt :

Gemessen an einer normalen Ernte ist die Ernte 2022 in Deutschland bereits über Kontrakte zu ca. 90 % verkauft.

Die offiziellen Zahlen über die Hopfenanbauflächen in Deutschland, Europa und der Welt sind noch nicht veröffentlicht.

Schätzungen für die 2 größten Hopfenanbaugebiete, nämlich USA und Deutschland, gehen davon aus, dass die USA die Flächen um ca. 1.000 ha reduzierten.

Für Deutschland geht man von einer unveränderten Fläche aus.

Die vorgenommenen Flächenreduzierungen werden nicht ausreichen, um ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen.

Entscheidender als die Anbauflächen werden die Alphawerte sein und hierfür die Niederschläge in den Monaten Juli und August 2022.

Auf Grund guter Lagerbestände beim Handel der Ernten 2020 und 2021 sollte es hier allerdings zu keinen Engpässen kommen.

Ausblick :

Zukünftige Preissteigerungen sind auf Grund gestiegener Dünger-, Spritzmittel-, Energie- und Verpackungskosten unvermeidbar.

Es ist davon auszugehen, dass die Exporte von Hopfenprodukten nach Belarus, Ukraine und Russland nicht stattfinden werden, da die Transportmöglichkeiten fehlen.

Im Gegensatz zum Malz sind Hopfenprodukte in fast allen Sorten noch zu vernünftigen Preisen verfügbar.

Sollten Sie noch Bedarf haben, nutzen Sie die Gunst der Stunde und decken Sie Fehlmengen ein oder stocken Sie Bestände auf !! Es wird nicht auf Dauer günstig bleiben.

BRAU BEVIALE

Auch dieses Jahr findet die BRAU BEVIALE nicht statt. Erst in 2023 werden wir wieder auf der Messe am Stand „Team for Brewers“ vertreten sein.

Die Drinktec findet vom 12. – 16. September 2022 in München statt.

Mein nächster Marktbericht erscheint Ende Juli / Anfang August 2022. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne jeder Zeit telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Rudolf Eisemann

(T.: +49 6226 – 4353 | E.: re@eisemann.de)

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