Sehr geehrte Damen und Herren,

schwere Zeiten liegen hinter uns! Die steigenden Temperaturen des Sommers 2021 als auch die fortschreitende Impfquote lässt hoffen, dass wir einen Teil unseres täglichen Lebens dauerhaft und ohne Einschränkungen zurückerhalten. Trotzdem sind wir von der „Normalität“ immer noch weit entfernt. Die Innengastronomie ist nach wie vor mit Auflagen belegt und die Dokumentationspflicht umständlich und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Der Bierabsatz in Deutschland nahm in 2020 um 5,5 % auf 87,1 Mio hl ab. So wenig Bier wurde zuletzt 1970 abgesetzt – damals allerdings noch ohne die „5 neuen Bundesländer“!! In den ersten 4 Monaten 2021 wurden erneut 7,8 % verloren – gegen ein bereits schwaches 1. Tertial 2020.

Trotz des nahenden Sommers mit geöffneter Außengastronomie und der EM ist zu befürchten, dass der Bierabsatz in 2021 bestenfalls den Ausstoß von 2020 erreicht, wahrscheinlicher ist aber ein weiter rückläufiger Biermarkt, da die ersten Monate des Jahres 2021 deutlich kälter und verregneter waren als vergleichbare Vorjahreszeiträume.

Kommen wir nun zum Hopfen in Deutschland !

Dem Hopfen, aber auch der gesamten Landwirtschaft, haben die bisherigen langanhaltenden Regenperioden gut getan und die Grundwasserspiegel sind wieder auf einem normalen Niveau. Der Hopfen ist ungefähr 3 Wochen zurück, wird dies bis zur Ernte Ende August voraussichtlich aufholen können. Erstes Auftreten von Peronospora ist in der Hallertau zu beobachten.

Die Hopfenanbauflächen E21 stellen sich gegen E20 wie folgt dar :

Anbaugebiet Fläche Ernte 2020 Fläche Ernte 2021 Veränderung
Hallertau 17.233,0 ha 17.122,0 ha – 0,60 %
Tettnang 1.479,4 ha 1.494,6 ha + 1,03 %
Elbe Saale 1.564,0 ha 1.581,8 + 1,14 %
Spalt 407,6 ha 399,8 ha – 1,91 %

Rheinpfalz /

Bitburg

22,3 ha 22,0 ha – 1,35 %
Deutschland 20.706,3 ha 20.620,2 ha – 0,40 %
  • Die Flächenreduzierung resultiert maßgeblich aus den Veränderungen in der Hallertau.
  • Im Aromabereich wurden die Flächen von Hersbrucker, Hallertauer Tradition, Saphir und Spalter Select gerodet.
  • Bei den Flavourhopfen handelt es sich um Amarillo, Hüll Melon und Mandarina Bavaria. Ausgeweitet wurde die Sorte Akoya. Hierbei handelt es sich um eine Neuzüchtung der Firma Steiner.
  • Bei den Bitterhopfen verkleinerten sich die Anbauflächen von Magnum und Taurus.
    Der große Flächengewinner im Bundesgebiet war erneut Herkules mit einem Plus von 257 ha auf nunmehr 6.739 ha. Dies entspricht einem Anteil an von 33,5 %.
    Die Anbaufläche von Polaris vergrößerte sich um 96 ha auf nunmehr 437 ha.

Bezogen auf eine normale Durchschnittsernte in Deutschland mit ca. 44.300 Tonnen belaufen sich die Vorkontraktquoten zwischen Erzeuger und Handel wie folgt :

  • Ernte 2021 – 93%
  • Ernte 2022 – 91%
  • Ernte 2023 – 84 %
  • Ernte 2024 – 75 %
  • Ernte 2025 – 70 %

Ab der Ernte 2026 fallen die Vorkontraktquoten deutlich unter 50%.
Vereinzelt bietet der Handel den Erzeugern Vorkontrakte bis Ernte 2030/31 an.
Der Vorkontraktmarkt zwischen Handel und Brauereien ist – Corona geschuldet – noch ruhig.

Die Hopfenanbaufläche in den USA hat sich innerhalb von 9 Jahren (2012-2020) mehr als verdoppelt. Die USA haben somit Deutschland, was die Anbaufläche angeht, überholt und sind nun die Nummer 1.

Die „Top Ten-Sorten“ in den USA sind :
Citra, CTZ, Mosaic, Simcoe, Cascade, Centennial, Pahto, Amarillo, Chinook, El Dorado. Diese 10 Sorten haben einen Anteil im Haupthopfenanbaugebiet PNW (Pacific Northwest) von 71%.

Ich werde Sie vom weiteren Verlauf des Marktgeschehen unterrichten

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Rudolf Eisemann

(T.: +49 6226 – 4353 | E.: re@eisemann.de)

ONLINESHOP