Firmengeschichte Teil I: 1868 – 1945
Am 14. August 1868 entsteht im nordbadischen Walldorf die „Hopfenhandlung Leon Weil“.
Kauf und Umzug in die neue Geschäftsstelle in der Plöck 9 in Heidelberg.
Max Eisemann steigt in den Betrieb ein.
Gründung der OHG mit Max Eisemann und Leon Weil.
Umzug innerhalb von Heidelberg in die Kirchstraße 18.
Leon Weil scheidet nach 40 Jahren Firmenführung aus. Nachfolger wird sein Sohn Ernst Weil, der fortan neben Max Eisemann in der Führung arbeitet.
Max Eisemanns Sohn Alfred gerät in russische Kriegsgefangenschaft.
Leon Weil verstirbt am 5. Juni 1917.
Infolge des 1. Weltkriegs kommt es zum Wertverfall der Reichsmark. Im Juni 1923 kostet 1 Liter Milch noch 1.440 Reichsmark, im Dezember 1932 sind es 360 Milliarden Reichsmark.
Alfred Eisemann tritt in die Firma ein.
Alfred Eisemann heiratet Hildegard Müller. Sie ist Katholikin, ein Umstand der später eine bedeutende Rolle wird. Ein Jahr Später (1927) wird Sohn Rudolf (sr.) geboren.
Der „Black Friday“ im Oktober 1929 leitet eine Weltwirtschaftskrise ein, die alle Firmen vor große Herausforderungen stellt.
Im Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Der Beginn einer sehr dunklen Ära der Menschheitsgeschichte.
Am 11. September 1936 wird die Firma „Hildegard Eisemann“ gegründet.
Am 18. Januar 1938 wird die Firma „Leon Weil“ liquidiert: Die Gesellschaft ist aufgelöst – Liquidatoren sind die Gesellschafter Max Eisemann und Ernst Weil.
10. November 1938: 70 Männer aus Heidelberg, darunter auch Alfred Eisemann und Ernst Weil werden ins KZ Dachau deportiert.
Ernst Weil bereitet die Emigration seiner Familie vor. Weil und seine Familie wandern nach Uruguay aus. Die Vollmacht der aufgelösten Hopfenhandlung übergibt er Alfred Eisemann.
Am 22. Oktober 1940 wird Max Eisemann mit ca. 300 weiteren Heidelberger Bürgern von der Gestapo abgeholt und mit einem Sonderzug ins Umland deportiert.
6. November 1940: Max Eisemann verstirbt im „Camp de Gurs“ bzw. dem Außenlager Pau. Man kann sich vorstellen, wie sehr die Umstände dem über 70-jährigen zugesetzt hatten.
Im Februar 1945 wird Alfred Eisemann ein zweites Mal in ein KZ deportiert, diesmal nach Theresienstadt.
„Am 8.5.1945 bin ich durch die Russen befreit worden.“ schreibt Alfred Eisemann. Nach zweiwöchigem Fußmarsch kehrt er nach Heidelberg zurück.
Firmengeschichte Teil II: 1946 – heute
Juli 1946: Alfred Eisemann wird als Einzelprokurist ins Handelsregister eingetragen.
Das bisher gültige Zahlungsmittel Reichsmark wird gegen die D-Mark getauscht. Dies stellt eine der bedeutendsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der deutschen Nachkriegsgeschichte dar.
Am 23. Mai 1949 verkündet Konrad Adenauer das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland.
Rudolf Eisemann (sr.) tritt als Gesellschafter in die Firma ein.
1958 erfolgt der Kauf des Firmensitzes und einer Wohnung im Odinspfad 3 in Heidelberg-Rohrbach.
Rudolf Eisemann (sr.) heiratet Erika Eisemann (geborene Stürmer). 1 Jahr später (1961) wird der heutige Geschäftsführer Rudolf Eisemann (jr.) geboren.
1964 erfolgt die Standortverlagerung der Firma nach Spechbach. Als Adresse kann „Im Hopfengarten 1-3“ gewählt werden.
Im Jahr 1968 wird das 100-jährige Bestehen der Firma Hildegard Eisemann gefeiert.
Die Firma Hildegard Eisemann KG erhält für ihr bei der VLB in Berlin eingereichtes Hopfenmuster der Sorte „Brewers Gold“ den 1. Platz.
15. Oktober 1972: Im Alter von 78 Jahren verstirbt die Seniorchefin Hildegard Eisemann. Ohne ihr geschicktes Agieren in der Phase der „Arisierung“ während der Nazizeit wäre die Firma vermutlich total liquidiert worden.
Am 2. April 1985 verstirbt Hildegard Eisemanns Ehepartner Alfred Eisemann im gesegneten Alter von 92 Jahren nach einem Leben voller Höhen und Tiefen.
1985 wird die Hildegard Eisemann OHG zur Hildegard Eisemann KG umgewandelt.
Rudolf Eisemann (jr.) tritt als Kommanditist in die KG ein.
Der Euro wird am 1. Januar 1999 als Buchgeld, drei Jahre später (2002) als Bargeld eingeführt. Damit wird der innereuropäische Handel erleichtert.
Rudolf Eisemann (sr.) verstirbt am 17. Mai 2001 im Alter von 74 Jahren.
Rudolf Eisemanns Frau Hildegard Eisemann tritt als Gesellschafterin in die Firma ein.
2011 wird ein neues Kühlhaus mit einem Fassungsvermögen von ca. 200 Paletten gebaut.
Der Bau einer Photovoltaikanlage spart ab sofort ca. 22.000 kg C02 pro Jahr.
Sohn Franz Rudolf Eisemann steigt in das Unternehmen ein.
Die Hildegard Eisemann KG feiert ihr 150-jähriges Bestehen mit Geschäftspartnern, Freunden, Bekannten und Familie in der Hoffenheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena.
Die im Juni 2014 in Betrieb genommene Photovoltaikanlage erzeugt im Mai 2020 die 200.000ste Kilowattstunde Strom, wodurch bisher mehr als 120 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden und mehr als 11.000 Bäume „gerettet“ wurden. >> Video
Mehr Platz für Hopfen – Kühlhaus II wird im Juni 2020 um 120 auf ca. 320 Palettenstellplätze erweitert. >> Video