Marktbericht 08/2024

In den letzten Tagen fanden in allen deutschen Hopfenanbaugebieten die „offiziellen“ Schätzungen zur Hopfenernte 2024 statt.

Deutschland

Das Ergebnis stellt sich wie folgt dar:

Das Ergebnis der Ernte 2023 war, sowohl was die Hektarerträge als auch die Alphawerte anging, leicht unterdurchschnittlich (Ø 42.600 T). Trotz niedriger Alphawerte wurde mehr Alphasäure produziert, als von der Braubranche benötigt.

Entsprechende Lagerbestände bei Pflanzer, Handel und Brauereien sind vorhanden und machen sich am Spotmarkt bemerkbar.

Die Anbaufläche in Deutschland E24 vs. E23 reduzierte sich unwesentlich um 340 ha auf nunmehr rd. 20.300 ha.

Obschon auch im Witterungsverlauf der Ernte 2024 Wetterkapriolen, enorme Temperaturschwankungen und auch Starkregen und Sturm zu verzeichnen waren, blieben die Anbaugebiete von größeren Schäden verschont. Die Bestände sind größtenteils gesund.

Die nun geschätzte Erntemenge von 48.964,0 T Rohhopfen liegt nicht nur sehr deutlich über der schlechten Ernte 2023 sondern auch deutlich über einer Durchschnittsernte. Sollten die Alphawerte auch über den langjährigem Durchschnitt liegen, wovon ich ausgehe, wird die Vermarktung der Spotmengen der Ernte 2024 sehr herausfordernd.

Die Ernte beginnt um den 26.08.2024 in allen Anbaugebieten.

EU

Auch in der EU blieben die Hopfenanbauflächen nahezu unverändert, obschon in Ländern wie Slowenien und Polen die Vorkontraktquote weiter stark rückläufig ist und man sehenden Auges weiter Freihopfen produziert, für die es im Moment keine Käufer gibt.

USA

In den USA wurde erneut auf die Überversorgung und fehlender Nachfrage für Flavourhopfen reagiert und 4.500 ha aus der Produktion genommen. Innerhalb von nur 4 Ernten (2021 – 2024) hat sich die amerikanische Hopfenanbaufläche um ein Drittel auf nun 18.000 ha reduziert.

Hier hat man die Zeichen der Zeit schon erkannt. Ob diese Reduktion ausreichend ist, wird sich noch zeigen.