Veröffentlicht am: 13.07.23

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Hopfenanbau: Wann wird der Hopfen geerntet?

Nicht überall kann Hopfen angebaut werden! Das anspruchsvolle Gewächs kann nur in bestimmten Regionen auf der Welt gepflanzt werden. Voraussetzungen hierfür sind gute Böden (locker und tiefgründig) und ein geeignetes Klima (lange Tageslänge).

Daher kommen ausschließlich Regionen, welche zwischen dem 35. und 55. Breitengrad liegen, in Frage. Gerade in der Blütezeit benötigt der Hopfen lange Tage und ein geeignetes Klima, um eine perfekte Blütenbildung zu erreichen. Diese Regionen bieten nicht nur die idealen Voraussetzungen für das Wachstum, sondern sorgen auch dafür, dass die Hopfendolden ihr volles Aroma und ihre Bitterstoffe entwickeln können, die für den Brauprozess entscheidend sind.

Die geografische Lage dieser Anbaugebiete ist für die Qualität des Hopfens von enormer Bedeutung. Die Kombination aus Bodenbeschaffenheit, Klima und Tradition in der Hopfenkultur ermöglicht es den Pflanzern, jedes Jahr einen hochwertigen Rohstoff zu produzieren. Diese Regionen haben sich im Laufe der Jahrhunderte als wichtigste Hopfenanbaugebiete etabliert, und ihre Bedeutung für die weltweite Bierproduktion bleibt unangefochten.

Hopfenernte – Erntezeitpunkte der Ernte 2023 in Deutschland nach Sorten

Vorweg ist zu sagen, dass die nachfolgenden Daten lediglich eine Orientierung sind. Die tatsächlichen Erntezeitpunkte (Erntereife) der Sorten variieren von Anbaugebiet zu Anbaugebiet sowie von Jahr zu Jahr. In der nachfolgenden Tabelle sehen Sie die „vorgegebenen“ Erntezeitpunkte der einzelnen Sorten. Die genaue Erntezeit hängt von Faktoren wie dem Wetter, der Bodenfeuchtigkeit und dem Gesundheitszustand der Pflanzen ab, was jedes Jahr eine neue Herausforderung für die Pflanzer darstellt.

(Quelle: Informationen entnommen aus Hopfenbau-Ringfax Nr. 44 vom 25. August 2023)

Das Ziel des Pflanzers ist es, den bestmöglichen Erntezeitpunkt zu treffen, um den maximalen Alphaertrag/Rohhopfenertrag pro Hektar zu erreichen. Der richtige Zeitpunkt hat einen direkten Einfluss auf die Qualität des Hopfens, da die Konzentration der Bitter- und Aromastoffe in den Dolden zum Erntezeitpunkt ihren Höhepunkt erreichen muss.

Des Weiteren können auch Pflanzer den Erntezeitpunkt aufgrund drohenden Befalls von Krankheiten und/oder Schädlingen vorziehen oder nach hinten verlegen. Witterungsbedingungen wie starke Regenfälle oder extrem heiße Perioden beeinflussen ebenfalls den optimalen Erntezeitpunkt, weshalb Flexibilität in der Planung wichtig ist.

Weitere externe Faktoren wie z. B. Starkregen könnten dafür sorgen, dass sich der Erntezeitpunkt um ein paar Tage verschieben kann. In diesem Fall führt der Starkregen dazu, dass der Boden mit Wasser gefüllt ist und verhindert das Befahren des Hopfengartens und letztlich das Ernten des Hopfens.

Hopfenernte – Erntezeitpunkte in anderen Ländern

August bis September

  • USA
  • Mitteleuropa
  • Großbritannien
  • China

März bis April

  • Australien
  • Neuseeland
  • Südafrika

Die Erntezeit variiert weltweit je nach Klima und geographischer Lage. Während in den nördlichen Breitengraden die Ernte im Spätsommer stattfindet, wird in den südlichen Regionen im Frühjahr geerntet. Jede Region hat ihre eigenen Herausforderungen in Bezug auf Wetter und Anbaubedingungen, was die Pflege und Ernte des Hopfens zu einer anspruchsvollen Aufgabe macht.

Beschäftigen wir uns nun mit den weltweiten Hopfenanbauflächen. Die nachfolgende Tabelle stellt die Länder sowie deren Anbauflächen in Hektar (ha) dar. Die Länder werden absteigend nach der Anbaufläche aufgelistet:

  • USA – 24.758,00 ha
  • Deutschland – 20.604,60 ha
  • Tschechien – 4.942,60 ha
  • China – 2.423,90 ha
  • Polen – 1.728,10 ha
  • Slowenien – 1.625,70 ha
  • Neuseeland – 1.400,00 ha
  • Australien – 919,20 ha
  • Frankreich – 672,50 ha
  • Großbritannien – 655,20 ha
  • Südafrika – 404,50 ha

Summe = 60.134,30 ha

Die weltweit angebaute Hopfenfläche der Ernte 2023 betrug 62.801,70 ha. Die oben aufgeführten Länder stellen eine Fläche von 60.134,30 ha dar, also ca. 95,8 % des weltweiten Anbaus. Die Mehrheit dieser Flächen befindet sich in den traditionellen Anbaugebieten der nördlichen Hemisphäre, doch auch Länder wie Neuseeland und Australien spielen eine zunehmend wichtige Rolle im globalen Hopfenmarkt.

Der weltweit prozentuale Aromahopfenanteil betrug 59,5 %.

Der Anteil der Bitterhopfen lag entsprechend bei 40,5 %.

(Quelle: Zahlen entnommen aus dem Barthhaas Bericht 2022/2023, S. 10+11)

Fun Fact

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen, dass bei Sorten wie „Hallertau Taurus“ oder bspw. „Hallertauer Tradition“ das Wort „Hallertau“ oder „Hallertauer“ voransteht. Hierbei handelt es sich tatsächlich um den Namen der Sorte. Dies hat nicht mit dem tatsächlichen Anbaugebiet der Sorte zu tun. Achten Sie beim Kauf Ihrer Hopfen auf die internationalen ISO-Codes der Anbaugebiete. Im Folgenden finden Sie die Codes für Deutschland:

  • DEX = Deutschland (unspezifisch)
  • DEH = Deutschland Hallertau
  • DET = Deutschland Tettnang
  • DES = Deutschland Spalt
  • DEE = Deutschland Elbe-Saale