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Veröffentlicht am: 06.06.22

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Die Hopfenpflanze: Ursprung, Anbau und Bedeutung für das Bierbrauen

Die Hopfenpflanze ist eine der wichtigsten Zutaten im Brauprozess und verleiht dem Bier sein unverwechselbares Aroma und Bitterkeit. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Geschichte, den Anbau und die zentrale Rolle des Hopfens im Brauereiwesen.

Biologie des Hopfens

Hopfen (Humulus lupulus L.) zählt zur Ordnung der Nesselgewächse und Familie der Hanfgewächse.

Für den Brauprozess werden die weiblichen Hopfenpflanzen benötigt, da nur diese die gewünschte Qualität besitzen. Die männlichen Dolden / Pflanzen sind zum Bierbrauen nicht geeignet. Sie werden jedoch für die Kreuzung, sprich Züchtung, verwendet.

Neben der Bittere und dem Aroma im Bier ist Hopfen auch verantwortlich für die mikrobiologische Stabilität. Hopfen trägt auch zu einer guten Schaumhaltbarkeit und verbesserten Geschmacksstabilität bei.

In jüngster Vergangenheit wurden längst vergessene – oder neu gezüchtete – Hopfensorten von vielen Brauereien als Instrument der Abgrenzung und Differenzierung zum Wettbewerber (wieder) entdeckt, das sogenannte Craftbier war geboren.

Für den Brauer sind die Hopfenharze (Alpha- und Betasäuren) als auch die Hopfenöle und Polyphenole von größter Bedeutung. Durch geringe Niederschläge oder zu heißem Klima werden die Alphasäurewerte negativ beeinflusst. Die größten Gefahren für den Hopfen gehen von Schädlingen (u.a. Gemeine Spinnmilbe, Blattlaus, Liebstöckelrüssler, Schattenwickler) und Pilzkrankheiten (Welke, Peronospora, Echter Mehltau, Botrytis) aus.

Anbau & Ernte: Pflanzen, Pflegen, Ernten

Hopfen ist eine Dauerpflanze, bleibt ca. 10 – 20 Jahre im Boden und wird jedes Jahr neu beerntet.

Möglich gemacht wird dies durch das Zurückschneiden der Triebe. Mit dieser Methode werden Krankheitskeime reduziert und der Trieb für die kommende Ernte vorbereitet.

Optimal für den Anbau von Hopfen sind Lehm- oder Sandböden, die nicht zu stark verdichtet und gut wasserführend sind. Hopfen benötigt eine hohe Tageslichtdauer sowie gemäßigtes Klima und wird deshalb zwischen dem 35. und 55. Breitengrad der nördlichen und südlichen Hemisphäre angebaut. Hopfengärten werden nur dann gerodet, wenn der Ertrag nachlässt, die Sorte nicht mehr gefragt ist oder die Pflanzen krank sind.

Die Erntezeit in der nördlichen Hemisphäre (USA + Europa + Japan) liegt im Zeitfenster August bis Oktober, in der südlichen Hemisphäre (Südamerika, Australien, Neuseeland) im Zeitfenster März bis April.

Anbaugebiete

Bundesweit

Hopfen wird in Deutschland schon jahrhundertelang angebaut. Erst ab dem 19. Jahrhundert konzentrierte sich der Anbau des Hopfens in der Hallertau, die sich nach dem 2. Weltkrieg zum größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt entwickelte. Die Hopfenanbaufläche in Deutschland betrug im Jahr 2020 circa 20.706 ha im Vergleich zu 20.417 ha im Jahr 2019.

Weltweit

Deutschland belegt in der Größe der Hopfen-Anbauflächen weltweit gesehen den zweiten Platz hinter den USA. Addiert stellen Deutschland und die USA den mit Abstand größten und somit bestimmenden Anteil von 71,88 % der globalen Anbaugebiete dar. Die Hopfenanbaufläche betrug im Jahr 2018 weltweit circa 60.300 ha im Vergleich zu 58.739 ha im Jahr 2017. 

Hopfenkategorien

Aromahopfen

Durch Zugabe von Aromahopfen verleiht man dem Bier das hopfentypische, runde Aroma.

Bitterhopfen

Mit dem Bitterhopfen wird die Grundbittere des Bieres mit der 1. Hopfengabe eingestellt. Die Bitterhopfen tragen nicht zum Aroma des Bieres bei.

Flavourhopfen

Durch Zugabe der sogenannten Flavourhopfen wird dem Bier auf ganz natürliche Art und Weise (und dem Reinheitsgebot entsprechend) ein fruchtiger Duft und Geschmack verliehen.