Sehr geehrte Damen und Herren,

in den letzten Tagen fanden in allen deutschen Hopfenanbaugebieten die „offiziellen“ Schätzungen zur Hopfenernte 2023 statt.

DEUTSCHLAND:
Das Ergebnis stellt sich wie folgt dar: 

Anbaugebiet

Endabwaage Ernte 2022

Schätzung Ernte 2023

Differenz

Hallertau

29.152,31 T

35.250,00 T

+ 20,9 %

Tettnang

2.301,75 T

2.360,00 T

+ 2,5 %

Elbe Saale

2.528,62 T

2.928,00 T

+ 15,8 %

Spalt

410,96 T

550,00 T

+ 33,8 %

Rheinpfalz /

Bitburg

12,20 T

22,00 T

+ 80,3 %

Deutschland

34.405,84 T

41.110,00 T

+ 19,5 %

Bitte beachten Sie beim Vergleich dieser Zahlen, dass die Ernte 2022 stark unterdurchschnittlich war. Auch die geschätzten 41.110 T für die Ernte 2023 entsprechen keiner Durchschnittsernte.

Trotz erneuter Wetterkapriolen von langer Trockenheit bis Schlagregen und Sturm blieben die Anbaugebiete von größeren Schäden verschont. Die Bestände sind größtenteils gesund.

Die Anbaufläche erhöhte sich marginal um 24 ha auf nun rd. 20.630 ha.

Die frühen Hopfensorten (HAL, NBR, HTR, OPL, PER, SIR) dürften von den Niederschlägen Ende Juli nicht mehr profitiert haben. Ich gehe bei diesen Sorten erneut von leicht unterdurchschnittlichen Alphasäurewerten aus.

Für die späten Aromasorten (HEB u.a.), als auch die „Hochalphas“ (HKS, HMG, HTU) bin ich noch optimistisch und gehe von mindestens durchschnittlichen Alphawerten aus.

Gemäß Informationsschreiben des HOPFENRING wird als Erntebeginn für die frühen Sorten das Zeitfenster 30.08. – 04.09.2023 empfohlen. Das wäre deutlich später als letztes Jahr.

POLEN:
In Polen geht man von einer normalen Ernte mit durchschnittlichen Hektarerträgen und Alphawerte aus. Die Ernte hat noch nicht begonnen.

SLOWENIEN:
Slowenien wurde Anfang August von starken Überschwemmungen heimgesucht. Nach den mir vorliegenden Informationen sind davon keine Hopfengärten betroffen. Die Ernte beginnt in den nächsten Tagen.

TSCHECHIEN:
Die Hauptsorte Saazer kam mit der lange anhaltenden Trockenheit nicht zurecht. Die Alphawerte sind unterdurchschnittlich. Die Ernte hat bereits begonnen.

USA:
Aus den USA kommen durchwegs gute Nachrichten. Über die ganze Vegetationsphase des Hopfens hinweg stand genügend Wasser zur Bewässerung zur Verfügung, so dass von guten Hektarerträgen und Alphawerten ausgegangen wird.

Die Anbaufläche reduzierte sich insgesamt um 2.000 ha. 3.600 ha an Aromasorten wurden aus der Produktion genommen und 1.600 ha Bitterhopfen neu eingelegt.

Mein nächster Marktbericht wird gegen Ende September 2023 erscheinen.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne jeder Zeit telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Rudolf Eisemann

(T.: +49 6226 – 4353 | E.: re@eisemann.de)

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